9. Türchen BKBAdventskalende Körperarbeit
Nachdem wir die Qualitätsschritte der Seitengänge in der 1. Woche hatten, wenden wir uns diese Woche der Körperarbeit zu.
Auch hier beginnt alles in dir und mit dir.
Zuerst: Die Abstufungen von Druck
In der Tellington Methode sprechen wir von einer Druckstärkenscala
Lege deine Finger auf das Jochbein unter deinem Auge und schiebe die Haut langsam etwas. Mach es so leicht, dass du das Jochbein nicht fühlen kannst. das es sich anfühlt als seien nur Muskeln darunter oder Fett, aber kein Knochen.
Das ist Druckstärke 1
Für Druckstärke 3 übe den Druck aus, der dich den Knochen gerade so fühlen lässt. Nicht mehr
Wir gehen nicht jede einzelne Stufe durch, die 2 liegt dazwischen.
Wenn du den Druck verdoppelst, also bei Druckstärke 6 bist, bist du auch an der Grenze des Angenehmen angekommen, am Jochbein. Mehr möchte man da nicht haben.
Nun hast du einen ungefähren Überblick.
Wenn du die gleichen Druckstärken, nachdem du sie am Jochbein gefunden hast, auf deinen Arm oder dein Bein überträgst, wirst du merken, dass sie sich da viel schwächer anfühlen. Darum üben wir am Auge.
Man kann auch auf dem Augenlid drücken, doch dann sind die Stufen schwerer zu benennen. Leicht ist, das bei der 1 der geringste Druck ausgeübt wird, mit dem man das Lied verschieben kann.
Bei den Pferden ist es selten notwendig über deinen Druck von 4 hinauszugehen.
Meist arbeite ich im Bereich 1 – 4.
Bei den Menschen brauchen wir häufig höhere Druckstärken, auch schon mal bis 10. Am Rücken wird hier oft die 8 gewünscht.
Das gilt natürlich nicht für alle Menschen, nichts gilt immer. Darum frage ich, den Mensch, das Pferd, den Körperbereich mit dem ich arbeite, was ihm angenehm ist.
Der Körper sagt es durch fest werden oder zurückweichen, das Pferd durch sein Gesicht, seine Haltung und seine Atmung, den Menschen frag ich nach einer Wohlfühlzahl, zwischen 1 – 10, wobei 10 großartig ist und 8 gut, 5 ok usw.
Probiere mal ein bisschen an dir selbst, wo du welchen Druck magst, geh dabei immer wieder zurück zum Jochbein um zu spüren bei welchem Druck du bist. Man täuscht sich oft.
schiebe die Haut dazu in kleinen Kreisen, ohne die Idee einer Massage. Lass es einfach nur eine sanfte, liebevolle Berührung sein.
schiebe die Haut dazu in kleinen Kreisen, ohne die Idee einer Massage. Lass es einfach nur eine sanfte, liebevolle Berührung sein.
10. Türchen
Atmung beobachten
Beginne bei deiner eigenen Atmung. Visualisiere alle Seiten deines Rumpfes als feine Seide. Stell dir vor, dass du durch dieses feine Gewebe atmen kannst. Es gibt 6 Richtungen dabei, nach vorne und nach hinten, nach oben und unten und auch nach rechts und links.
Nun lenke deine Aufmerksamkeit in eines der Felder und stell dir vor, dass der Atem dort durch die Seide fliest und bobachte was da geschieht. Also für eine Weile in Richtung des Schultergürtels , dann einige Atemzüge in den Rücken, zu einer Seite usw.
Lausche, Achtsam, ohne Erwartung, was geschieht.
wir denken beim Atmen oft nur an unsere Körpervorderseite, doch unser Brustkorb weitet sich auch hinten und seitlich aus, und es kann den Atem verändern, wenn du mehr Räume neugierig erforscht. Einfach nur durch Visualisieren und Betrachten.
Stell dir vor wie er nach und nach all die Seidenflächen durchfließt und, wenn es leichter wird, visualisiere dass er durch alle zur gleichen Zeit fliest.
Spüre in dich hinein, ob es überall gleich sanft und weich ist, Atme dabei leicht, ganz normal, weder besonders tief noch extra lang. Visualisiere nur den seidenweichen Raum und folge den Geschehnissen mit deiner wertfreien Achtsamkeit.
Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Lausche den Veränderungen, die nur durch deine Aufmerksamkeit und Visualisierung geschehen.
Beobachte auch, wie du dich nach der Übung fühlst.
Wenn es nicht zu kalt ist, bei deinem Pferd. schaue auch mal auf dein Pferd, mit dem gleichen Gedanken. Lass es dabei ganz in Ruhe, z.B. beim Fressen und beobachte nur, mit der Idee, dass auch sein Rumpf Wände aus Seide hat. Wo siehst du Bewegung und wo nicht.
11. Türchen
Atmung
Nachdem du deinen eigenen Atemraum besser kennen gelernt hast, hilf deinem Pferd dabei.
Stell dich eben dein Pferd und beobachte wie und wo es atmet.
Wenn dein Pferd noch nicht weiß, wie es sich neben dir normal verhalten kann, sondern ständig mit dir interagiert, probiere erst mal eine Weile nur da zu sein, ohne etwas zu wollen, ohne es zu berühren, in einer ruhigen Präsenz, so dass es merkt, es muss nicht immer was tun, wenn du da bist, sondern kann sich entspannen und ruhig weiter fressen oder auch dösen.
Wenn es das kann beginne dabei den Atem zu beobachten. Wo siehst du Atembewegung? Meist sieht man sie am Bauch, hinten unterhalb der Flanken. Seltener in den Rippen, vor allem vorn und noch seltener im Rücken.
Nun folge dem Atem deines Pferdes, versuch ob du genauso ein und ausatmen kannst, in seinem Rhythmus.
Wenn es recht schnell ist, folge nicht, das führt bei manchen Menschen zu unerfreulichen Emotionen und die sollten wir beim Pferd ja nicht haben. Dann atme einfach ruhig mit der Idee der Seide um deinen Körperstamm.
Während du mit dem Pferd zusammen im gleichen Rhythmus atmest entsteht oft eine schöne Verbindung.
Nun schau wo sich die Rippen bewegen und lege eine Hand dahin, ohne dein Pferd zu stören.
Auf Flanken oder Bauch lege ich die Hände nicht, nur auf den Brustkorb (s. Foto, vor der rot eingezeichneten Linie berühren)
Lass di Hand leicht liegen und begleite die Bewegung ohne sie zu ändern. Dann finde eine 2. Stelle und leg die 2. Hand auf.
Spüre eine Weile hin und beobachte den Rest des Brustkorbes. Nach ein paar Atemzügen entdeckt man das nun auch andere Bereiche mit Bewegung beginnen. Nimm dann eine Hand sachte weg und leg sie woanders auf. Beachte dich dabei so achtsam zu bewegen, dass du dein Pferd nicht störst, den Atem nicht veränderst.
Und so wandere lauschend mal mit der einen, mal mit der anderen Hand, an die Rippen und später vielleicht sogar auf den Rückenmuskel, in denen Bewegung zu entstehen beginnt.
Es ist eine sehr schnell wirkende Übung um den Atem zu verbessern, doch vor allem ist sie ein Magic Moment im Einssein mit dem Pferd. Manch sind sehr berührt von dieser innigen Verbindung die durch die Achtsamkeit und Sanftheit im Begleiten des Atmen entsteht.
Genieße den Moment, das ist wichtiger als das der Atem sich verbessert. Er wird es tun, wenn du in deiner Absichtslosigkeit präsent bist.
12. Türchen Haltung
Das Wichtigste für sanfte Hände, in der Körperarbeit oder beim Reiten/Führen ist das eigene Gleichgewicht.
Sobald ich aus meiner Mitte bin, werden die Hände fester, steifer, härter.
Eine Übung im Sitzen:
Setz dich vorne auf den Stuhl, Oberschenkel frei, spüre die Sitzbeine. Sie sind wie Kufen, darum kannst du auf ihnen eine bisschen nach vorne und hinten rollen. Nimm deinen ganzen Körper mit, roll nicht nur das Becken allein.
Roll nach vorne, als wäre dein Becken eine Schale, gefüllt mit warmer Vanillesoße, oder was auch immer du dir vorstellen magst, die du nach vorne ein bisschen überlaufen lassen möchtest. Nur ein wenig. Bleib in der Position und spüre, wo in deinem Körper Anspannung fühlbar ist und wo du dann noch atmen kannst.
Dann mach das Gleiche nach hinten und spüre wieder in dich hinein.
Schließlich mach die Rollbewegung immer kleiner und prüfe immer wieder was du spürst bist du eine Ausrichtung findest in der keinerlei Spannung mehr fühlbar ist und du in alle Richtungen deines Seidentuches atmen kannst.
Das ist die Mitte, da ist das Becken in Neutralstellung und der Körper richtet sich mühelos auf. Hier hört jede Anstrengung auf.
So möchtest du auch im Sattel sitzen.
Im Stehen ist es etwas schwerer, doch probiere auf den Füßen zu stehen und zu fühlen, auf welchem Teil des Fußes du stehst. Dann verlagere auch hier dein Gewicht sanft. Mal zu den Zehen, mal zu den Fersen und evtl. auch mal zu den Seiten. Nimm dir immer Zeit die Spannungen zu entdecken, die du wahrnehmen kannst, wenn du nicht in der Mitte bist. Nimm dir Zeit zu fühlen, in welchen Bereich der Atem nicht mehr fliesen kann.
Dann finde die Mitte, in der es leicht ist zu stehen und du rundum atmen kannst. Auch in den unteren Rücken.
Spüre wo du dann auf deinen Füßen stehst und achte auch während dein Hände am Pferd sind, auf diese Haltung.
Manche haben das Gefühl das sie dann auf dem ganzen Fuß mehr stehen und nicht nur auf einem Stück das Gewicht tragen, andere entdecken den Balancepunkt am Fuß, der uns hilft weich und entspannt zu stehen und damit auch, so zu arbeiten.
Für manche Pferde macht es einen extrem großen Unterschied, wie der Mensch steht. Sie mögen die Berührung, wenn er in Balance steht und lehnen sie ab, wenn er es nicht tut. Ganz gleich welche Berührung. Sie spüren die Veränderung in den Händen sehr und während die einen es tolerieren halten es manche andern nicht gut aus. Wenn du deine Balance beachtest schätzen sie es alle mehr, auch die Stillen.
13. Türchen Beobachtung mit Augen und Händen
Stell dich in etwas Abstand zum Pferd und beobachte mit sanften Augen:
Wie steht mein Pferd? Wie hat es seine Beine angeordnet? sieht das stabil aus, oder eher schräg? Beobachte das öfter, vielleicht erkennst du ein Muster, das dein Pferd öfter nutzt.
Gibt es Bereiche seines Körpers die deinen Blick anziehen? Ist das ein „Problembereich“, also machst du dir da immer Sorgen, oder ist da irgendwas das auf irgendeine Art „anders“ ist, als der Rest des Körpers?
Wenn du dir den Umriss deines Pferdes anschaust, dir vorstellst du würdest ihn mit einem Stift nachzeichnen. Wirkt der Körper dann harmonisch oder gibt es Knicke oder Wölbungen, die diese Harmonie stören? Das kannst du auch mal wirklich tun, mit einem Foto, und dir dann die Nachzeichnung anschauen.
Frage Kinder dein Pferd mal einfach anzuschauen, mit dieser Idee von Harmonie. Sie finden oft schnell die Stellen, die nicht so ganz passen, da sie Vorurteilsfreier sind.
Nun streiche sanft in längeren Linien mit einer Hand über den Körper. Die 2 Hand kann irgendwo in Kontakt sein, streicht aber nicht. Fühle mit der streichenden Hand wie sich die Muskeln und Knochen anfühlen. Wo ist dein Pferd härter oder weicher, als im restlichen Körper. Evtl spürst du auch Temperaturunterschiede.
Das ist im Winterfell, vor allem bei langem Winterfell, nicht so einfach, da die Temperatur ja durch das schützende Fell nicht nach aussen gelassen wird. Beachte das Sonne und Regen die „aussen“ Temperaturen des Fells verändern, berechne das also mit ein, wenn du fühlst, denn innen, also unter dem Fell, kann dein Pferd doch warm sein, auch wenn es sich aussen kalt anfühlt, im Winter.
Spüre ob dein Pferd überall Berührung schätzt, oder an manchen Stellen besorgt ist, oder es auch mehr geniest
Achte darauf nicht zum Kratzbaum zu werden, sondern im Fühlen zu bleiben. Manche Pferde müssen das heutzutage erst lernen, dass man sie am ganzen Körper anfasst, aber gar nicht kratzen will, sondern nur fühlen.
Sei in liebevoller Achtsamkeit, nicht auf „Fehlersuche“ Nimm nur wahr, schreib dir auf was du spürst oder siehst. dann kannst du beobachten ob es sich verändert, wenn du mit deinem Pferd arbeitest.
Lächle und fühl die Liebe zu deinem Pferd, während du das tust.
Linda Tellington-Jones lernte von ihrem Großvater: „Berühre ein Pferd immer so, dass es sich bei dir wohl und sicher fühlt“
14. Türchen
nun, mit deinem ausbalancierten Körper, weichen Händen undAchtsamkeit stell dich hinter dein Pferd, sofern ihr genug Vertrauen zueinander habt, und leg deine Hände sacht auf das Becken. Kennst du die Anatomie des Pferdes? Hast du eine Idee wo das Kreuzbein ist, die Darmbeine, und das berühmte ISG, das Kreuzdarmbeingelenk?
Leg die Hände hin, ohne dein Pferd zu stören und fühle, ob du Bewegung im Becken wahrnehmen kannst.
Dann rutsche langsam nach hinten, neben den Schweif und fühle die Sitzbeinhöcker. Sie sind die einzigen Knochen, die du von hinten spüren kannst (ausser dem Schweif natürlich)
Leg deine Hände drauf, ohne zu drücken. Manchmal kann man auch hier eine Atembewegung fühlen. Schließ die Augen und versuche dir vorzustellen, dass es eine Verbindung nach vorne gibt. Fühlt sich eine Seite stabiler an?
Und dann mach den sanftesten Support auf der Seite, an der du die klarere Verbindung fühlst. Nach vorne, zur Schulter hin. Stell dir vor du würdest dem Sitzbein etwas Unterstützung anbieten. Lausche was geschieht.
Sei achtsam, nicht mehr als Druckstärke 2, beobachte, ob dein Pferd seinen Atem verändert, ob es beginnt tiefer und weiter zu atmen, oder kürzer. Ob es sich entspannt oder den Kopf hebt.
Wenn es kürzer atmet und den Kopf hebt reduziere den Druck, prüf deinen Stand.
Nach ein paar Sekunden, lass die leichte Stütze langsam los und beobachte die Reaktion.
Dann mach das Gleiche auf der anderen Seite. Da die noch nicht so klar war, in der Verbindung, mach es sanfter. Vielleicht kannst du spüren, wie sich der Körper reorganisiert und die Verbindung herstellt, wie eine Antwort auf deine Frage.
Lausche all den kleinen Zeichen deines Pferdes.
Achte auf Sanftheit, Wertfreiheit und sei neugierig, statt zielorientiert.
Erinner dich an das Gefühl der Liebe und/oder Dankbarkeit für dieses wunderbare Wesen in deinem Leben.
Wiederhole es und spür die Veränderungen.
Am Ende unterstütze beide Sitzbeine, max. Druckstärke 3, wenn es sich stabil anfühlt und dein Pferd nicht nach vorne schwankt. Spüre die kraftvolle Verbindung. Damit hilfst du deinem Pferd dieses Gefühl zu stärken und seinen Körper besser zu nutzen. Sei lieber zu sanft als zu fest
15. Türchen
Die Wirbelsäule des Pferdes besteht aus 7 Halswirbeln, 18 Brust- und 5-7 Lendenwirbeln, den. unbeweglichen Kreuzwirbeln und 15 – 21 Schweifwirbeln
Die letzten stehen uns frei zur Verfügung, da sie vollständig berührbar sind. Doch sollten wir uns immer erinnern, das auch sie ein Teil der Wirbelsäule sind und mit den andern zusammen wirken. Was an den Schweifwirbeln geschieht wirkt sich auf alle andern aus. Die Schweifwirbel können uns viel erzählen, über den Zustand des Pferdes.
Ich prüfe und löse (wenn nötig) den Schweif immer, bevor ich mit einem Pferd zu arbeiten beginne.Denn wenn es Spannung im Schweif hat, hat es die auch im Rücken, und dann setzte ich mich nicht drauf. Das dient unserer beider Sicherheit und Vertrauen. Denn ich habe allen Pferden versprochen, dass ich tue, was in meiner Macht liegt, dass sie n meiner Nähe frei von Schmerz und Angst sind. Und den Schweif zu prüfen und zu lösen, hilft sehr das Vertrauen wert zu sein.
Pferde wie Hunde können „den Schwanz einziehen“ wenn sie ängstlich sind. Beim Pferd kann man manchmal fühlen, wie der schweif zwischen den Beinen klemmt und nicht locker hängt, oder er fühlt sich an wie ein Stab, statt einer Wirbelkette, manchmal in bestimmten Bereichen mehr und in andern weniger, oder er hängt so „lose“ am Becken, das man meinen könnte, er sei nur angesteckt, wie bei dem Esel in dem Märchen von Winnie Puh.
Ein locker hängender und pendelnder Schweif ist ein Zeichen von #Losgelassenheit, also ein Indikator für ein Pferd das sich wohl fühlt, in der Bewegung.
Dabei wölbt er sich normalerweise ein klein wenig vom Becken weg, man sieht zwischen Po und Schweif durch, in Bewegung, im Stehen hängt er flacher.
Manch ein Schweif ist so schwer, aufgrund zu vieler Haare, dass die Pferde ihn nur mühsam heben können. Der Dauerzug dieses Gewichts nach unten wirkt sich negativ auf den ganzen Körper aus. Wer seinem Pferd hier helfen möchte kann die Haare ausdünnen.
Doch bevor du schneidest, fühle!
Lege deine Hände wieder achtsam auf das Becken, während du hinter deinem Pferd stehst. Nimm dir Zeit wieder mit deinem Pferd zu atmen. Stell sicher, dass du in Balance bist und das Gewicht deiner Hände selbst trägst und nicht auf dem Pferd ablegst.
Wenn ihr im guten Einklang seid, gleite langsam nach hinten zum Schweif. Beobachte die Reaktion des Pferdes. Ist es einverstanden und längt den Hals, atmet entspannt, oder hebt es. ihn besorgt und kürzt die Oberlinie?
Respektiere seiner Zeichen und halte an, wenn es mit Unsicherheit reagiert. Mach da ein paar TTouch Kreise um das Vertrauen in dem Körperbereich zu stärken.
Wenn du am Schweif bist, nimm mit einer Hand eine Handvoll Schweifhaare, ca. 20 -30 cm nach dem Schweifansatz (je nach Pferdegröße) und zieh sich sacht nach hinten oben um zu sehen wie locker oder leicht der Schweif deines Pferdes ist. Mach das langsam, erinnere dich, es sind nicht nur Haare, du bewegst die Wirbelsäule deines Pferdes.
Wenn dein Pferd keine Sorgen hat, schieb die Hände unter den Schweif, als wolltest du auch hier in wenig Stütze geben, etwas von dem Gewicht des Schweifes übernehmen. Nimm ihn dafür nicht weit weg, gerade so, wie es langsam und ohne Aufwand von Kraft geht. Erinnere dich an die Druckstärken. Wieviel brauchst du hier, um den Schweif anheben zu können?
Geh nur soweit bis du merkst die Druckstärke würde nicht um 1 Punkt erhöhen. Dort kehre um.
Nun lege eine Hand so weit nach oben um den Schweif, wie das Pferd es angenehm findet. Leg den Daumen nach oben. und die andern Fingerkuppen unter die Schweifrübe. achte darauf das nicht mehr als Druckstärke 2 in deinen Händen ist, dabei.
Dann lege die andere Hand ein Stücke tiefer, ebenso.
Und nun spiele langsam mit der Wirbelkette. Wandere nach oben und unten während du herauszufinden versuchst, wie beweglich die Wirbel zueinander sind, in dem du den oberen jeweils still hälst und den darunter ein wenig auf und ab bewegst.
Es reicht eine kleine Bewegung zu machen, suche nicht nach der Grenze, sondern nach Leichtigkeit.
Spiele so mit allen Wirbeln und lausche auf Spannungsmuster.
Dein sachtes, langsamen Spiel kann Anspannungen lösen und so die Wahrnehmung und Beweglichkeit fördern.
Beides unterstützt nicht nur die Tragfähigkeiit und Rückengesundheit deines Pferdes, sondern kann ihm auch zu mehr Sicherheit verhelfen.
Im Silvesterwebinar mit LTJ sprachen wir darüber, dass auch die Schweif-TTouch hilfreich sind, einem Pferd in schreck- und Angstsituiationen zu helfen, wenn es diese Arbeit schon zuvor kennt. Darum ist das eine gute Sache, die man dann auch mal machen kann, bevor der Hufschmied kommt, wenn man auf einem neuen Hof ist, vor dem Turnier etc.