Seitengänge, wie macht man sie förderlich
Jeder gute Reiter/Pferdetrainer weiß das der eigene Körper das Hauptsprachrohr ist, in der Kommunikation mit dem Pferd und wer gut anleiten will, ob im Sattel oder am Boden, muss wissen/fühlen, was er wirklich tut. Seitengänge werden heutzutage als Allheilmittel und Grundübung für jedes Pferd dargestellt. Doch nur bei guter Qualität helfen sie dem Pferd wirklich. Andernfalls stören die „Hilfen“ mehr als sie helfen. In dieser Woche sind die Details teil meines Adventskalender 2024 für euch. Hier im Blog schreibe ich euch wochenweise, da diese unterschiedliche Themen haben.
„Vor dem Seitwärts kommt das Gerade!
Wenn du Seitengänge nutzen willst, um dein Pferd zu lösen oder zu kräftigen, muss es zuerst geradeaus laufen können.
Es ist aber ziemlich unvernünftig, von ihm zu erwarten, dass es geradeaus läuft, wenn du es selbst nicht tust.
Stell dich ruhig hin, zeichne das Haus vom Nikolaus in dir, dass du evtl. aus meinem Buch kennst, oder aus meinem Unterricht.
Zentrieren dich in der Körpermitte, hab weiche Augen, mit peripherem Blick, und gehe ruhig auf einer geraden Linie nach vorn. Stell dir eine Linie am Boden vor, die du entlang wanderst. Rechter Fuß rechts der Linie, linke Fuß links.
Achte darauf, ob Becken und Schultern den gleichen Abstand zu der Linie halten. Machst du mit beiden Füßen gleichlange Schritte? Tritt ein Fuß lauter auf? Wie bewegen sich deine Schultern und Arme.
Es hilft, wenn Ihnen jemand zuschaut und dir sagt, ob du gerade bist oder nicht und wo die Ungleichheiten sichtbar ist. Es kann auch hilfreich sein, wenn du auf einen Spiegel zugehst, so wie wir es in einer Reithalle oft machen. Denke daran: eine nicht korrekt ausgeführte, aber gewohnte Bewegung kann sich richtig anfühlen und die korrekte, ungewohnte Bewegung falsch. Nehmen dir Zeit herauszufinden, wie es sich anfühlt, wenn du gerade und symmetrisch bist. Dann wird es am und auf dem Pferd leichter.“
Dein Pferd folgt deinem Körper, darum ist es wichtig, dass du weißt (und du weißt nur, wenn du fühlst) was du tust.
Stehe ruhig und denke an die Seitwärtsbewegung nach links.
Die Hilfengebung kommt aus der Körpermitte.
Zentriere dich – die Kugel liegt 2 Finger unterm Nabel, vor der Wirbelsäule. Stell dir vor sie rollt da leicht rückwärts. Nicht nach hinten, sie bleibt am Platz und dreht sich auf der Stelle. Vielleicht kannst du spüren wie deine Hüftgelenke weicher werden und die Beine loslassen.
Jetzt stell dir vor dass sich die rotierende Kugel etwas nach links dreht. Dreht, nicht rollt!! Sie bleibt genau in deiner Mitte und über der Wirbelsäule des Pferdes. Du kannst dir vorstellen dass durch deinen Körper eine Achse verläuft. Die Kugel bleibt auf der Achse und dreht sich etwas nach links. Beobachte, wie diese kleine Drehung die Positionierung des Körpers verändert. Das Becken wird sich nach links drehen wollen. Lass Brustkorb, Schultern und Kopf dieser leichten Drehung folgen. Das linke Bein bleibt geerdet. Kannst du spüren, wie sich das Hüftgelenk ein wenig nach hinten orientiert, wenn du dich drehst. Dein rechtes Bein wird locker, in der Vorbereitung leicht zu kreuzen.
Jetzt im Gehen:
Gehe in der geraden Linie vorwärts. Dann drehe die Kugel etwas nach links, erlaube dem rechtes Knie sich zu beugen und diagonal nach vorne links zu kreuzen. Gehe nach ein paar Schritten wieder geradeaus, reorganisiere dich und mach es erneut.
Versuche herauszufinden wie du das Drehen der Kugel mit dem Rhythmus deiner Schritte übereinstimmen lassen kannst. Wenn du es auf einer Seite gut hin bekommst, wechsele die Richtung.
Ich liebe es immer diese Übungen beim Spazierengehen, bzw. Joggen einzubauen.Einfach mal kurz zentrieren, ausrichten, weiche Augen, fühlen, umsetzen.
Trockentraining kann man nahezu überall machen und und es macht uns schnell erfolgreich. Das schont das Pferd, da es unser Ausprobieren nicht aushalten muss, sondern gleich viel besser angeleitet wird.
Noch ein paar Qualitätschecks:
Halte den Körper aufrecht, bleibe in der Achse. Jetzt stell dir vor du wärst das Pferd; deine Beine sind seine Hinterbeine, die Hände (in der Luft) stellen die Vorderbeine dar. Versuch mit der Bewegung der 4 „Beine“ ein paar Schritte nach links, korrektes Gerade, ein paar Schritte nach rechts. Stell sicher, dass die geraden Schritte nicht verhalten sind, sondern eine schöne Vorwärtsenergie haben, so dass der Takt erhalten wird.
Für das Pferd, wenn du die Übung führst oder reitest, ist diese Vorwärtsenergie besonders wichtig, um es gerade und durchlässig zu halten
Jetzt beginne zu spielen: Such dir einen Rasen, einen Hof oder eine Halle/Reitplatz. Beginnen Hufschlagfiguren zu gehen. Wechseln immer wieder vom Gerade gerade zur Diagonale und zurück zur Geraden. Achte auf Takt, Gleichgewicht und genug Vorwärts. Nicht eilig, aber auch nicht verhalten. Finde den normalen Schritt zwischen dem Seitwärts.
Stell dir vor, deine Füße hinterlassen Fußabdrücke, wie die Hufabdrücke. vielleicht findest du dazu etwas Schnee oder eine frisch gefahrene Bahn. Dann kannst du schauen wie du gelaufen bist.
Jetzt gehts ans Experimentieren und Spaß haben. Erinner dich, das es wichtig ist, regelmäßig geradeaus zu gehen um die Freude an Bewegung, Gleichgewicht und Takt zu erhalten
Wie stark muss man die Kugel drehen?
Wann immer du vom Zentrum aus arbeitest, denk dran :“weniger ist mehr“. Versuch große Bewegungen und du wirst merken, wie uneffektiv du bist und wie sich dein Körper verdreht und schief wird. Erinner dich an weichen Augen, Zentrierung und Atmung. Achte darauf, dass die Kugel in die gleiche Richtung wie die Nase zeigt. Achte darauf, dein Gesicht nicht weiter zu drehen, als auf die Linie die du wirklich gehen willst. Beobachte, wie ein zu starkes Drehen dein Gleichgewicht stört und du die Achse verlierst. Entdecke wie wenig Aufwand nötig ist.
Nachdem du jetzt die Seitengänge im eigenen Körper gut ausführen und spüren kannst, kannst du die Übungen in den Sattel übertragen.
Und auch hier beginnen es im des korrekten Geradeaus.
Zuerst: Zentriere dich. Beachte, dass die Kugel in der Achse bleibt, was immer du reitest, sie sollte nie zu irgendeiner Seite kullern.
Zentriere dich und reite gerade.
Nutze Hufschlagfiguren mit langen, geraden Linien, ganze Bahn, durch die Bahn wechseln. Sieh die gerade Linie genau vor dir. Wenn du den Zielpunkt/Buchstaben anvisierst beachte, dass dieser konstant mittig zwischen den Ohren deines Pferdes liegt.
Später probiere den Wechsel durch die Länge der Bahn, das ist anspruchsvoller, weil die seitliche Orientierung fehlt.
Schau auf die Bahnpunkte, das hilft enorm. Wenn du keine hast bastel dir Markierungen. Manche meiner Schüler stellen sich kleine Eimerchen oder Hütchen unter die Reitplatzeinzäunung, andere malen die Buchstaben auf die Stangen.
Ich sehe immer wieder, das Leute, die ohne Bahnpunkte reiten, weniger gerade Pferde haben, als die, die korrekt von Punkt zu Punkt reiten. Die Wirkung einer guten Linienführung auf die Pferde ist enorm.
Und dann beginne Figuren mit Wechsel, wie Schlangenlinien durch die Bahn, zwischen den Bögen korrekt Gerade, oder Kehrtvolten, mit exaktem Gerade zum Hufschlag und dann das gerade Reiten auf dem 2. Hufschlag. Give it a try, es mag dein Gefühl trainieren, zu spüren wohin die Hinterbeine des Pferdes fußen und wann ihr ins Schwanken geratet.
Achte auf deine Achse und das Schulter und Hüftgelenke den gleichen Abstand zur Mittelachse haben. Prüfe deine Sitzbeine, sie liegen direkt unter den Hüftgelenken. Haben sie den gleichen Abstand zur Wirbelsäule des Pferdes.
Ja, das hört sich erst mal sehr schwierig an, doch frag dich, ob dem so ist. Je öfter du dich fragst und hin spürst, desto besser wird deine Wahrnehmung.
Du kannst eine Hand unter ein Sitzbein legen, das unterstützt das Fühlen.
Die Sitzbeine zu fühlen ist essentiell für einen guten Sitz. Durch sie nehmen wir wahr wie das Pferd seine Hinterbeine bewegt, und nur, wenn wir in natürlicher Aufrichtung sitzen spüren wir sie gut, aber nicht spitz.
Tipp: Wenn du sie gar nicht spürst, lass dich von jemand führen und leg die Knie über die Pauschen. Dont‘ worry, Gefühl entsteht wenn man sich Zeit lässt und hin spürt und Spannung reduziert. Es ist ebenso lernbar wie alle andern Fähigkeiten.
Vor dem Seitwärts kommt das Gerade !
Ob in der Bodenarbeit oder beim Reiten. Versuche nun bei deinem Pferd die gleichen Qualitäten zu finden, wie in deinem Körper.
Was du in dir selbst gefunden hast, kannst du auch bald im Pferd fühlen.
Durch Feldenkrais habe ich in mir das Zusammenspiel des Körpers entdecken gelernt und dadurch die Biomechanik des Pferdes verstanden und kann nun sehen und fühlen, was mir vorher verborgen blieb.
Versuche dein Pferd über die Zügel so zu leiten, dass der Kopf genau vor der Hinterhand ist. Das braucht etwas Zeit und Übung. Du musst dazu nicht immer wieder nach hinten schauen. Versuch dich einzufühlen.
Fühle evtl zuerst, ob der Kopf deines Pferdes mittig zwischen den Vorderbeinen ist. Wenn du das fühlen kannst lenke deine Aufmerksamkeit weiter nach hinten, in den Rücken und schließlich in die Hinterbeine.
Wenn du das Glück einer frisch gefahrenen Reitbahn hast, oder Sand nach dem Regen, kannst du wunderbar schauen, ob das was du fühltest der Realität entspricht, die Hinterhufe genau ind die Spur fußen.
Sollte dein Pferd den Kopf die ganze Zeit zu dir gedreht halten, kannst du es mit beiden Zügeln ein wenig gerade führen. Beide Hände führen den Kopf in die Mitte.
Achte darauf dass du das Pferd nicht nach aussen oder innen stellst, suche ein Gefühl für die Mitte. Das ist schwerer als zur Seite, aber es lohnt sich zu lernen.
Lenke deine Aufmerksamkeit immer wieder nach hinten, bis du eine Idee dafür bekommst ob der Kopf auch mittig zwischen den Hinterbeinen ist.
Mit der gleichen Idee kann man natürlich auch reiten
Achte auf deine eigene Ausrichtung, bleib auf der Mittellinie, mit deiner Kugel. Lass deine Achse gerade, was auch immer du anleitest. Wendungen oder Seitengänge. Dreh deine Kugel aber lass sie nirgendwohin rollen.
Lausche dem Rhythmus der Hufe. Sind alle 4 gleichlaut, oder hörst du 2 lauter?
Entwickle ein Gefühl für den Takt des Pferdes, damit er in den Seitengängen erhalten bleibt. Atmen kann hier helfen. Atme über 4 Schritte ein und über 4 schritte aus. Das fördert den Takt, deinen und den deines Pferdes.
Die Vorhandwendung ist ein praktischer Weg, den Reiter zu lehren, die Hinterhand seines Pferdes zu fühlen und das Pferd zu lehren, sich mit seiner Hinterhand vom Schenkel des Reiters wegzubewegen. Korrekt ausgeführt, beschreiben die Vorderhufe des Pferdes dabei einen kleinen Kreis auf einer Stelle, während die Hinterhufe in einem großen Kreis um sie herumtreten. Halte auf dem 2. Hufschlag an der langen Seite
Die richtige Hilfe für die Vorhandwendung nach links ist einzig und allein der treibende rechte Schenkel. Die erste spontan Reaktion des Pferdes ist das Vorwärtsgehen. Das verhindert man dann mit verhaltenden Zügelhilfen. Steht das Pferd daraufhin still, lass deine Hände sofort nachgeben, sonst weicht das Pferd nach hinten aus.
Nur einen Schritt, dann halt, und dann erneut nur 1 Schritt.
So kannst du deineHilfen, und wie das Pferd sie umsetzt besser prüfen.
Sei entspannt, aber aufmerksam genug, um andere Hilfen korrigierend einsetzen zu können. Evtl wird dein Pferd über die linke Schulter ausfallen. Verhindere dies mit dem verwahrenden äußeren Zügel. Der innere Zügel kann dabei locker sein, muß aber immer leichten Kontakt zum Pferdemaul haben
Sobald du erreicht hast, daß das Pferd auch nur einen Schritt mit der Hinterhand korrekt zur Seite tritt, höre mit allen Hilfen auf, bleib ruhig stehen und lobe deinPferd (und vielleicht auch dich selbst). Mache dann weiter, Schritt für Schritt, bis Sie um 90, später 180 Grad gewendet haben, und reiten dann im Schritt an. Wenn das Pferd das willig und leicht in beide Richtungen ausführt, versuche es mit zwei aufeinanderfolgenden seitlichen Tritten. Wenn du mehrere aufeinanderfolgende Tritte willst, beachte dass es auf jede neue Hilfe wartet und nicht vorauseilend weiterläuft.
Beim Vorbereiten des Pferdes, erinnere dich, dass es zuerst geradeaus laufen können muss. Bevor du das Pferd gerade richten kannst, stell sicher, dass du selbst im Gleichgewicht. Spürst du beide Sitzbeine gleichstark und Gleichheit von der Wirbelsäule des Pferdes entfernt? Hast du auf beiden Steigbügeln dasselbe Gewicht? Sind deine Schultern parallel zu denen des Pferdes? Oder ist die eine Schulter vor oder hinter der anderen?
Sobald du deine Haltung verbessert hast, achte auf das Pferde. Tritt es mit den Hinterhufen in die Spuren der Vorderhufe! Beim geradeaus reiten und auf dem Zirkel? Wenn nicht, richten zuerst die Hinterhufe in die Wunschrichtung aus. Dann setzt die Vorhand genau vor seine Hinterhand. Dazu stell sicher dass deine Sitzbeinhöcker gleichmäßig im Sattel ruhen und dass dein Pferd zwischen deinen Beinen und Armen mittig eingerahmt ist. Setz die Schenkel ein, um die Hinterhand auf der Spur zu stabilisieren. Wenn das Pferd mit der Schulter etwas rechts von der Spur läuft, zentriere dich halte gleichmäßigen Zügelkontakt dreh deine Kugel etwas nach links. Der linke Zügel kann sich behutsam etwas nach links öffnen und der verwahrende, rechte sacht gegen den Hals legen, um die Vorhand nach links zu dirigieren. Nimm also beide Hände etwas nach links. Achten darauf, nicht nur Kopf und Hals des Pferdes zu bewegen, sondern die ganze Vorhand.
Die Hilfen:
Zentrieren und Erden.
Balance, Verbinde deine Körpermitte mit dem Pferd. Die Beine umrahmen den Brustkorb wie den eines Vogels, die Zügel verbinden dein Zentrum mit dem Pferdekopf.
Sowohl die Energie, als auch die Hilfen für die Seitenginge kommen aus Ihrer Körpermitte.Nach jeder Hilfe richte deine Balance neu aus, durch Zentrieren, Erden, weiche Augen.Während die Kugel leicht in die Bewegungsrichtung rotiert, spüre, wie diese Rotation im Takt des Pferdes erfolgt. Nase und Bauchnabel bleiben übereinander. Wenn du den Kopf weiter drehst als den Körper (sieht man heute schon in Wendungen oft), bringst du dein Pferd aus dem Gleichgewicht.
Lassen das Pferd nur wenige Schritte seitlich übertreten. 2 oder Reite dann wieder geradeaus. Halte dich ausbalanciert und mittig über der Wirbelsäule des Pferdes. Lass Oberkörper mit Becken und Schultern aus der Körpermitte rotieren. Nicht zu weit zu drehen. Es braucht nur sehr wenig.
Nimm dir Zeit und denk dran, dass die Körpermitte und Hände die Vorhand des Pferdes kontrollieren und die Körpermitte in Verbindung mit deinen Beinen, die Hinterhand. Dazu bewege deine Schultern etwas von der Spur weg und wieder dorthin zurück. Aus dieser Bewegung wird nachher Schulterherein Bewege die Hinterhand etwas nach innen und führe sie zurück. Das ist Kruppeherein. Wenn die Seitengänge unterstützen sollen, den Bewegungsablauf des Pferdes zu verbessern, ist deine Selbstwahrnehmung und Selbstkontrolle von essentieller Bedeutung. Zentriert, losgelassen, mit weichen Augen und fliesendem Atem kannst du dann das Gleichgewicht deines Pferdes erhalten und es wird sich leicht und ohne Verspannungen gern mit dir bewegen. Auch das Pferd braucht dazu weiche Augen und den fliesenden Atem, die Zeichen der Losgelassenheit. Wenn man das Reiten von Seitengängen auf diese Art ins Training aufnimmt, wird das dem Pferd dabei helfen, sich loszulassen.
Beachte, dass du zwischen die Phasen der Seitwärtsbewegung genug Geradeaus reitest, um die Freude an der Bewegung und die Frische deines Pferdes zu erhalten. Nur dann wird es eine gesundheitsfördernde Lektion.
(ein großer Teil des Textes ist basierend auf Sally Swifts Centered Riding®)
TTouch for you – free Webinar
Hier geht es zur Aufzeichnung des Webinares vom 20. Oktober 2024
TTouch for you, die einfache Methode zur Selbsthilfe und zur Unterstützung von Freunden und Familie
Weitere Infos und Termine:
25 Jahre Selbständigkeit
als Reitlehrerin und Lehrern Tellington-Methode@ |
Wie die Zeit vergeht. Im Oktober 1999 begann meine Selbständigkeit. Damals war ich schon einige Zeit mit der Tellington Methode unterwegs, für meine eigenen Pferde, für die Gestütspferde und die Berittpferde, aber noch recht frisch mit Centered Riding®. Begonnen hatte ich mit Sally Swifts Methode ein Jahr zuvor und war so begeistert, dass ich alle 2 Monate ein Seminar auf dem Gestüt organisierte und schließlich die Ausbildung machte. Duch einen heftigen Bandscheibenvorfall endete meine arbeitsintensive Zeit auf dem Gestüt und, da mich wohl kein anderer Hof mit einem kaputten Rücken einstellen würde und ich mir nicht vorstellen konnte etwas anderes zu machen, als Pferde, begann meine Selbständigkeit und das erste Wunder darin war die Rückkehr in die vollständige Belastbarkeit durch die FELDENKRAIS® Methode. Das faszinierte. mich so sehr, dass ich auch hier die mehrjährige intensive Ausbildung machte und es veränderte mein Leben und brachte mir ein tieferes Verständnis für alles, was ich schon hatte, angefangen mit der deutschen Reitlehre, die Tellington Methode und das Reiten aus der Körpermitte. All das wurde dadurch verständlich und klar, das wieso und wofür und auch das wie, das ich so erfassen lernte, begeistern mich bis heute. Ich musste mir nun einen Namen aufbauen, denn im Saarland war ich nach meiner Zeit in Niedersachsen überhaupt nicht bekannt. Doch man fand mich und mit der Tellington Methode konnte ich zeigen wie man Pferden mit intensiv schlechten Erfahrungen zurück ins Vertrauen half, auf sichere Art, für Mensch, Tier und Umfeld, und auch Pferden mit körperlichen Problemen, ob von Geburt oder durch Unfälle etc im späteren Leben. Es sprach sich herum und bald wurden auch die Kurse für das Reiten mit feinen Hilfen mit Sitzschulung mehr und mehr. Und schon nach ein paar Monaten fuhr ich zum ersten Kurs nach Bayern, wo ich seither mind 2 x im Jahr unterrichte. Damals waren die Reiter sehr an Sitzschulung interessiert. Man arbeitete in erster Linie an sich selbst, beim Reiten, und erst in 2. Linie, wenn dann noch nötig, am Pferd. Es freute mich so sehr, das die Menschen an diesem Feinen Umgang interessiert waren, beriet in die Tiefe zu gehen, zu experimentieren und zu forschen, mit den Tools die ich ihnen anbot und auch Feldenkrais hatte sofort Fans. Einer dieser Fans begann sogar schon nach dem ersten 5 Tages Kurs, in dem ich Feldenkrais integrierte, selbst die Ausbildung zum Feldenkrais Lehrer auf Hawaii. Mit der Sicherheit die durch diese Art des Reitens entsteht, arbeiteten wir nicht nur in der Bahn. Immer öfter kamen Menschen mit ihren Pferden zu mir um auch das Reiten im Gelände sicher und angenehm zu machen. Und ich liebte es immer zu sehen, wie die Pferde befähigt wurden und die Menschen Vertrauen fanden, zu sich selbst und zu ihren Pferden, die den freundlichen, achtsamen Umgang reflektierten und gut auf ihre Reiter aufpassten. So wie Andrea und ihr Halflinger, die eigentlich nur gut durch das normale Gelände reiten wollten, doch dann ihre Möglichkeiten immer mehr ausloten konnten, im Vertrauen, dass ich Ihnen nichts vorschlug, dass sie nicht leisten konnten und jedes „Nein“ respektiere, vom Pferd und vom Mensch. Erst wenn sie sich wirklich sicher genug fühlten, beide, gingen wir die neuen Herausforderungen an. Doch mit Sicherheit wächst der Mut 🙂 Zu allen Methoden, die ich heute lehre, fand ich durch Tellington, teils von KollegInnen und natürlich auch durch Linda selbst.Alles fliest ineinander und ergänzt sich, nutzt die gleichen Grundlagen, die gleichen Ideen vom intelligenten Lernen, von der Veränderungsfähigkeit von Mustern, und der Vergnüglichkeit des Prozesses in dem wir uns alle befinden. Alle basieren auf Sanftheit, Freundlichkeit und Zuhören und Respektieren, was der andere, Mensch oder Tier, als Angenehm empfindet. I love it!! 2001 war Linda zum Seminar bei uns, im Saarland. Hier assistierte ich und wurde Abends in allen Techniken geprüft, für meinen nächsten Level. Ja, damals gab es noch Prüfungen 🙂 Und nun sind es schon 25 Jahre – und noch immer sind die Menschen daran interessiert ihren Weg mit mit mir zu gehen, oder auch einen Teil davon. Wundervolle Schüler wurden zu guten Freunden, manche sind schon fast von Anfang an mit mir verbunden. Es ist schön auf dem gemeinsamen Weg und wundervoll das auch Linda Tellington Jones eine enge Freundin wurde und auch wir, wenn auch räumlich weit entfernt, so doch Seite an Seite weiter gehen. Irgendwie magisch, das wir. nun zusammen feiern. Jetzt meine 25 Jahre und dann 50 Jahre Tellington Methode, die ich nun schon seit 34 Jahren anwende. Und um das zu fieren gibt es diesen Herbst/Winter wieder ein paar Webinare, die teilweise kostenlos sind. Und wir beginnen damit morgen früh, also am Sonntag, dem 20. Oktober um 10:30 Uhr – 11:30 Uhr und das Thema ist „TTouch for you“ Hier ist der Link zum Webinar. Ihr dürft ihn gern weitergeben, doch bitte nicht posten, da leider auch Spamer zu Zoom finden, wenn die Links öffentlich sind, und das ist sehr unangenehm. Es wird nicht aufgezeichnet, da ich mich freue, wenn Teilnehmende sich zu Wort melden um ihre Erfahrungen oder Wünsche zu teilen und ihre Privatsphäre soll gut geschützt sein. Beitreten Zoom Meeting https://us02web.zoom.us/j/84609760655?pwd=2Pugmn86i8awJP9zu1PKpcQQMNQ4mc.1 Meeting-ID: 846 0976 0655 Kenncode: AnkeR Am Wochenende 9-10 November wird dann das nächste Webinar stattfinden. Thema. Den Atem beobachten & verbessern Dies wird ein 2,5 – 3 h Webinar, am Samstag nachmittag, um 16 Uhr, Investition: 69€ Die Aufzeichnung wird in 2-3 Abschnitte aufgeteilt, und in einer Gruppe, im Forum meiner Homepage geteilt und wird dort weitere 6 Monate zur Verfügung stehen. Am Sonntag morgen findet dann ein weiteres Webinar satt mit 50 % Rabatt Um 10 Uhr treffen wir uns dann für 1 h Bones for life, nicht nur für Reiter, zum Preis von 5 €. Die Lektion findet im Stehen statt und kann, teilweise, auch im Sitzen, auf einem möglichst geraden Stuhl, ausgeführt werden und später aufs Reiten, in der Bodenarbeit und in anderen Sport- und Lebensräumen genutzt werden. Inhalt ist die natürlich Aufrichtung und die Leichtigkeit des Stehens und Gehens. Den Link bekommt ihr, nach Anmeldung, in der Seminarbezogenen Gruppe in meinem Forum. Dort werde ich euch auch die Aufzeichnung für eine weitere Woche zur Verfügung stellen. Anmelden könnt ihr euch, wie immer über mail oder Facebook. Ich freu m ich euch zu sehen, online und im realen Leben. Die nächsten Seminare: TTouch for you im Saarland, am 2 – 3 November Es kommt eine Teilnehmerin aus Baden Württemberg, so das Fahrgemeinschaften von dort sicher möglich sind. Sie kommt hauptsächlich um den TTouch für ihr Pferd gut zu lernen, also sind Reitergespräche sicher im Auto möglich. Am 16. November gebe ich eine Fortbildung für Berufsreiter in Warendorf, danach bin ich noch im Umfeld, oder auf dem Weg dahin, für Einzelstunden. schreibt mir, bei Interesse. Am letzten Wochenende ist nun doch noch eine REBALANCE Tour in den Schwarzwald, die Schweiz und den Odenwald möglich. Meist beginne ich im Raum Karlsruhe. Wr dabe sein möchte, gern melden. am 30. November beginnt dann unser 2 Tages FELDENKRAIS Kurs bei der Islandpferdereitschule Hinkelsberghof, auf Wunsch mit Ausritt auf den sicheren Pferden durch die schöne Landschaft. Hier ein paar Impressionen vom Reitkurs, der vor Kurzem dort stattfand. Und ja, wir sind schon meist auf dem Platz geritten und haben Sitz und Hihlfen verfeinert und es auch im Raum zuvor, pferdeschonend, geübt. Doch dann im Gelände genutzt! So, das war es von mir für heute. ich wünsche euch viele goldene Herbsttage, innen und aussen, und freu mich euch zu sehen. Grüß dein Pferd von mir Anke |
von Linda Tellington-Jones’s Schreibtisch:
Wenn du viel mit der Tellington Methode© gearbeitet hast, weißt du, wie viel Nutzen die Tiere davon haben. Du hast bemerkt, daß Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere sich verbessert haben, während Streß und Anspannung weniger wurden und oftmals Veränderungen im Verhalten auftraten. Bei den Hunden und Pferden wurdest du durch bessere Leistungen auf Turnieren oder Schauen belohnt und damit, daß dein vierbeiniger Freund flexibler und intelligenter war. Viele von uns, die mit der Tellington Methode© arbeiten, erzählen von einem unerwartet tieferen Verhältnis zu ihren Tieren, das ihnen das Gefühl gibt, Dr. Doolittle zu sein, und ohne Worte mit Tieren kommunizieren zu können und einander auf eine Weise zu verstehen, die sie vorher kaum für möglich hielten.
Was allerdings weniger beachtet und besprochen wird, sind die Auswirkungen auf den Menschen. Also auf dich!! Viele von uns haben Veränderungen bei Leuten, die mit der Tellington Methode© arbeiten, beobachtet oder erfahren – nicht nur bei ihren Tieren. Wir werden flexibler und sind psychisch, körperlich und emotional besser ausgeglichen. Viele Erwachsene fühlen sich selbstsicherer und wacher.
Lehrer, deren Schulklassen TTouch© anwenden, beschreiben ähnliche Veränderungen – verbesserte Konzentration und Ausdauer – genau wie bei Hunden und Pferden -, mehr Selbstvertrauen und Toleranz. Leicht reizbare Kinder haben mehr Selbstkontrolle und Verständnis, so daß sie sich leichter anpassen können und nicht so schnell die Beherrschung verlieren. Ich glaube, daß Kinder die Fähigkeit zu Mitgefühl lernen oder verstärken..
Wodurch wird diese Verwandlung der Zweibeiner bewirkt? Die Tellington Methode© aktiviert beide Gehirnhälften, so daß das gesamte Gehirn lernen kann. Die linke Gehirnhälfte wird normalerweise mit logischem Denken in Verbindung gebracht, die rechte als die intuitive, kreative Seite betrachtet, obwohl das in Wirklichkeit nicht unbedingt stimmt. Das Gehirn ist vielmehr ein zusammengehörendes Ganzes. Die linke Gehirnhälfte ist vielleicht linearer und die rechte räumlicher orientiert, so daß sie das Gesamtbild versteht.
Vielleicht fragst du dich, wie die Tellington Methode© das Lernen mit beiden Gehirnhälften aktiviert.
Jedes Mal, wenn du die Haut in einem Kreis bewegst und dir dabei ein Zifferblatt vorstellst, benutzt du die intuitiven Berieche deines Gehirns, weil du mit deiner Vorstellungskraft arbeitest, die genau wie die Kreisbewegung des TTouches mit Intuition zu tun hat. Wenn du vor deinem geistigen Auge die Zahlen der Uhr siehst, aktivierst du die logische Seite deines Gehirns, da Zahlen dem logischen Denken zugeordnet sind.
Wenn du Bodenarbeit (mit dem Pferd) machst, aktivierst Du auch dein ganzes Gehirn. Im „eleganten Elefant“ stellst du dir den Gertenknauf als Elefantenrüssel vor, was das intuitive Denken aktiviert und dem rechten Gehirn zugeordnet wird. Und die spezielle Art, Gerte und Führleine zu halten, weckt dein logisches und sogenanntes Linkes-Gehirn-Denken.
Einen anderen Hinweis auf die Wirkung auf das ganze Gehirn gaben die beiden Studien, die ich in den Sommern 1987/88 zusammen mit Anna Wise vom Boulder Institut für Biofeedback gemacht habe.
Wir haben mit einem „Mind Mirroir“ gearbeitet, der von Annas Mentor, dem britischen Psychobiologen und Biophysiker Maxwell Cade, entwickelt wurde, und wir bekamen faszinierende Resultate. Der „Mind Mirroir“ ist eine Art EEG, mit dem es möglich ist, elf verschiedene Frequenzen in beiden Hirnhälften gleichzeitig zu messen und spektral darzustellen. Es werden die vier Gehirnwellen Beta, Alpha, Theta und Delta, die verschiedenen Bewusstseinszuständen entsprechen, in beiden Gehirnhälften gemessen.
In zwei Studien mit verschiedenen Gruppen von Studenten untersuchten wir die Aktivität der Gehirnwellen während die Studenten gettouched oder massiert wurden. Das überraschende Ergebnis war, daß egal, ob die Studenten gettoucht wurden oder selbst ein Pferd oder einen Menschen ttouchten – immer alle vier Gehirnwellen (Beta, Alpha, Theta und Delta) beider Gehirnhälften aktiviert waren.
Wurde die Person dagegen abgestrichen, ausgestrichen oder massiert, fanden wir zwar die Alphawellen als Zeichen der Entspannung aktiviert, aber Beta, Zeichen für Problemlösungspotential, fehlte. Einzig die kreisenden TTouches aktivierten die Betawellen in beiden Teilen des Gehirns.
Also, wenn du das nächste Mal zu deinem Tier gehst, erinnere dich daran, daß du deinen eigenen Stress reduzierst, deinen Geist klar machst, die Verbindung mit Tier vertiefst und wacher wirst, indem du es jeden Tag ein paar Minuten lang ttouchst. Das ist der Grund, warum der Satz „The TTouch That Teaches“ (die Berührung, die lehrt) entstanden ist.“
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Tellington Methode – Feldenkrais ?!
https://api.pageplace.de/…/preview-9783440162569…
Viele denken die Tellington Methode sei eine Umsetzung der Feldenkrais Methode für Pferde. Doch sie beruht auf viel mehr.
Wer die Bücher über Lindas Leben las. „Vertraue deiner Intuition, von Gabriele Boiselle Pferdefotografie, oder „Strike a long trott“ von Shannon Yewell Weil, bekommt eine Idee wie Linda Tellington-Jones Leben von Kindheit an, auf diesen Weg führte.
Linda schrieb mir eine Nachricht dazu:
„Es war die Integration von Dr. Moshe Feldenkrais’s brillanter Prämisse, dass wir durch ungewöhnliche Bewegungen neue Nervenbahnen zum Gehirn aktivieren und unsere Lernfähigkeit verbessern könnten. Es war diese Aussage am zweiten Tag meines Trainings bei ihm, in San Francisco im Jahr 1975, als ich begann, Pferde mit neuen Augen zu betrachten.
Als ich mit der Feldenkrais-Ausbildung begann, war ich 36 Jahre alt und zehn Jahre lang hatten ich, mit meinem Mann Wentworth Tellington, in Kalifornien eine internationale Schule für Reitlehrer namens PCERF, an der Schüler aus neun Ländern und 36 Bundesstaaten der Vereinigten Staaten teilnahmen. Ich war bereits 1965 Mitautor des, unserer Meinung nach, ersten Buches über Pferdemassage mit dem Titel „Physiotherapie und Massage für das athletische Pferd.
(Shannon Weil war eine Schülerin dort und berichtet im Buch über diese tiefgreifende und vielschichtige Zeit)
Wir hatten große Erfolge damit, den Pferden zu helfen, sich nach 160-Kilometer-Distanzrennen und Turnieren schneller zu erholen.
Es war jedoch Moshe’s Konzept, dass durch die Aktivierung ungenutzter Nervenbahnen zum Gehirn – mit möglichen, aber nicht gewohnheitsmäßigen, sanften Bewegungen des Körpers – das Lernen verbessert werden kann, was ein völlig neues Konzept und eine neue Art der Beeinflussung des Verhaltens eines Pferdes darstellt. Und damit erreichten wir nicht nur den Körper, wie bisher, sondern das ganze Wesen“
In meinem Buch findet ihr mehr über die Verbindung der Tellington Methode und Feldenkrais.
Der Link oben führt euch zu einem Einblick ins Buch