Reite mit (gutem) Gefühl

Reite mit (gutem) Gefühl


Wenn man @Linda Tellington Jones fragt, was der Schlüssel ihres Erfolges mit allen Pferden ist, sagt sie: „Mir war es immer wichtig das wir zusammen Spaß hatten.“
Das Pferd und Reiter Freude haben ist auch das was Erfolgsreiter wie Uta Gräf und Ingrid Klimke vermitteln.
Was ist der Schlüssel zur Freude?
Nun, aus meiner Sicht sind es verschiedene Dinge.

1. Ich steige immer wieder mit dem Gefühl auf, was für ein Geschenk es ist, reiten zu dürfen. Das dieses wunderbare Wesen mich trägt und mir oftmals, nahezu im wahrsten Sinne des Wortes, Flügel verleiht, wenn wir durch den Wald galoppieren oder über Hindernisse fliegen oder wenn es mit mir tanzt, wenn wir uns, im leisen Dialog, im Dressurviereck bewegen und es sich anfühlt als würde ich nur denken, was ich tun will, und es folgt der Gedankenübersetzung meines Körpers. Auch nach über 50 Jahren im Sattel ist dieses Gefühl noch ebenso stark wie beim 1. Mal, als ich endlich auf dem Rücken eines Pferdes sitzen durfte. Und das ist mein größter Schlüssel zum Reiten mit Freude. Die Dankbarkeit für dieses wunderbare Geschenk.

2. Das Gefühl der Partnerschaft / Freundschaft mit dem Pferd. Wenn ich spüre das es sich ebenso um mein Wohlergehen kümmert, wie ich mich um seins. Wenn es, auch in herausfordernden Situationen, achtsam ist, das mir nichts geschieht. Das es seine instinktiven Reaktionen zurückhält, selbst wenn es mal erschrickt, damit ich sicher bin.
Natürlich gehört dazu, das ich auch hinhöre, wenn es sich körperlich, mental oder emotional überfordert fühlt, denn nur, wenn ich es in einem guten Zustand trainiere kann es diese Leistung bringen.  Ab einem gewissen Maß an Angst, Schmerz oder Stress ist es kaum noch möglich. Um so mehr begeistert es mich, dass sie, selbst wenn unvorhersehbare Situationen eintreten und ich die Sicherheit gerade nicht herstellen kann, sie über sich selbst hinauswachsen um auch mich zu schützen. Die Dankbarkeit für dieses Gefühl von Miteinander, lässt mich immer wieder mit größter Freude auf den Rücken eines Pferdes steigen.

3. Sicherheit ist wohl das Wichtigste, um in der Freude zu sein.
Was brauchen wir um uns sicher zu fühlen? Ein Pferd das gelernt hat wie es sich in schwierigen Situationen sicher für sich und sein Umfeld verhalten kann, mit Körpergefühl und Selbstkontrolle und vor allem ein Gehör, ein Gefühl fürs Pferd.
Versteh ich die leisen Signale, kann ich früh genug reagieren. Die Anspannung im Rücken, den Verlust von Rhythmus im Gang (Taktstörung), Verlust der Tragkraft, verzögerte Reaktion auf meine Hilfen, all diese Dinge signalisieren mir, wenn mein Pferd sich nicht wohl fühlt. Und wenn ich das gleich verändere, sind wir sicher.  Spürt man all das nicht hat man das Gefühl das das Pferd sich „plötzlich“ „aus dem Nichts heraus“ gefährlich verhält. Doch es sendet zu 99 % zuvor Zeichen, die oft überhört werden. Diese sind nicht immer sichtbar, meist ist es eine gefühlte Wahrnehmung,  wenn man im Sattel sitzt. Darum ist es so wichtig Fühlen zu lernen. Mit den Beinen, mit den Sitzbeinen, mit den Händen, ja, mit dem ganzen Körper, denn der Dialog beim Reiten geht über Fühlen. Und je besser mein Gefühl, desto sicherer bin ich, wenn ich den ersten Zeichen schon Beachtung schenke und die Situationen entschärfe.

4. Liebe! Ja, ich bin sicher das die Pferde uns zutiefst lieben, selbst wenn wir nicht fair sind. Sie verstehen uns dann oft nicht, doch sie lieben uns bedingungslos. Und nein, es braucht keine Leckeres um diese Liebe zu „füttern“ Sie ist einfach da.
Und selbst die Pferde meiner Schüler, oder die Trainingspferde die zu mir kommen, lassen mich diese Liebe spüren. Und ich sehe immer wieder wie sie ihren Menschen ihre Liebe erweisen, unabhängig davon wie freundlich oder unfreundlich die sich ihnen gegenüber verhalten.
Und das macht min Herz immer wieder weit und auch die Dankbarkeit für diese große Liebe in ihrem Herzen, die sie uns schenken, macht mich immer wieder glücklich.

Und all das lässt mich lächeln, wenn ich aufsteige, und manchmal könnte ich während des Reitens vor Freude juchzen, über all diese Dinge, mit denen das Pferd mein Dasein bereichert.
Und wenn ich dann später Fotos sehe, auf denen das Pferd dann auch leuchtet, lächelt, Selbstbewusstsein zeigt, weil es sich darüber freut, das es mich glücklich machte, dann lacht mein Herz erneut.

Tipps für Reiter in Westernsättel

Westernfender sind oft zu lang für Frauen meiner Generation und für Kinder erst recht.

Dann muss man sie kürzen bis der breite Teil des Fender schon am Bügel ist und der schmale, oft weichere Teil, der eingedreht werden kann, existiert nicht.

Nun zieht das starke Leder des Fenders den Bügel und damit den Fuß des Reiters sehr nach innen, der Fuß wird verdreht und damit alle Gelenke im Bein und das wirkt sich aus bis zum Kopf.

Doch es gibt Lösungen
2 habe ich hier für euch fotografiert.
Das ist die Wickelung von Rieser, der den Fender so verkauft und eine 2 Variante davon

das ist eine Anleitung die eine Schülerin in der Eifel im Internet fand. Damit kann sie den Fender immer wieder drehen, wenn sie ihr Reitbeteilingungspferd reitet.

Tolle Sache!

So hängen die Bügel für den Reiter gerade. Manchmal bringt youtube echt tolle Sache in unser Leben.

Müssen Pferde Seitengänge gehen um gesund geritten zu werden?

Müssen Pferde Seitengänge gehen um gesund geritten zu werden?

NEIN!
Müssen Pferde Versammlung erarbeiten, um gesund geritten zu werden?
NEIN!
Die heutigen Dogmen der Freizeitreiterwelt reduzieren den Freude-Faktor für Pferd & Reiter. Soviel MUSS, so wenig KANN.
Meine Sicht:
Ein Pferd braucht einen Reiter, der sein Gleichgewicht nicht stört, weder mit der Hand noch mit dem Sitz.
Es braucht eine vernünftig Hufbearbeitung, damit es seine Beine gerade auf einen tragfähigen Huf stellen kann.
Es braucht einen passenden Sattel, der es weder in der Schulter, noch an den Wirbeln, in den Nieren oder am Becken drückt.
Es braucht ein zumindest relativ gut gemachtes Pferdegebiss, das dem Kiefer erlaubt sich schmerzfrei zu bewegen.
Und es braucht Bewegung – so das es nicht nur im “Sportstudio” Reitbahn an längeren und kürzeren Leinen auf Volten rumkringeln und schräg laufen muss, sondern auch mal “Joggen & Wandern” darf, draussen, lang, gerade & vorwärts.
Und es braucht einen Menschen, der mit ihm zufrieden ist und sich freuen kann, und nicht ständig besorgt ist, das es zu wenig Stellung hat, zu wenig Versammlung, zu wenig Muskeln, mehr Anlehnung haben muss, den Kopf höher, tiefer oder schiefer halten sollte.
Der lange Hals ist die Balancestange des Pferdes. Stell dir vor du wärst ein Seiltänzer mit einer langen Balancestange und jemand anders bewegt sie für dich. Wie gut würdest du dich fühlen?
Lassen wir den Pferden ein bisschen mehr Freiheit ihre Balancestange zu nutzen, ihren Kopf so zu bewegen, das sie sich ins Gleichgewicht bringen können und ihr Körpergefühl behalten oder auch wieder ein Stück davon wiederfinden können, weil sie wieder fühlen können, was sie tun, wenn der Kopf frei ist.
Den Kopf frei zu lassen bedeutet nicht einfach ohne Zügel zu reiten, oder ohne Verbindung. Verbindung kann schön sein, wenn sie nicht stört oder einschränkt, sondern sich für das Pferd elastisch anfühlt. Zügelhilfen aus einem langen Zügel heraus stören immer die Balance.
Kann unser Pferd frei atmen? Nicht nur am Ende unserer Arbeitseinheit, oder in den Pausen, sondern in jedem Moment.
Das wäre dann Losgelassenheit – der erste Schritt für gute Balance, Gesundheit & Lebensfreude
Vielleicht sollten wir uns alle öfter fragen, ob unsere Pferde lächeln können, bei dem was wir mit ihm tun.